21.04.2023

Sejong – Planstadt und Smart City

Hochhäuser in Sejong
© Jean-Pierre Fellmer

Wann Bremen entstanden ist, lässt sich nicht so genau sagen. Die erste urkundliche Erwähnung fand laut der Internetseite der Stadt im Jahr 780 statt, erste Siedlungen gab es aber wohl deutlich früher. Im Fall der südkoreanischen Stadt Sejong lässt sich die Frage deutlich einfacher beantworten: Im Jahr 2012 wurde die Planstadt südlich von Seoul eröffnet. Sie wurde mit dem Ziel gebaut, neuer Sitz der Regierung Südkoreas zu werden. Chung Un-chan, ehemaliger Ministerpräsident Südkoreas sowie Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Seoul National University, soll zudem 2004 gesagt haben, dass Sejong die Hauptstadt eines vereinigten Koreas werden könnte.

Auch wenn die Hoffnungen auf ein vereinigtes Korea weiter bestehen, realistisch scheint ein Frieden beider Staaten derzeit nicht. Sejong hat dennoch seinen Platz unter den südkoreanischen Städten eingenommen. So sind mehrere Ministerien und Verwaltungen in die Planstadt gezogen, zudem gilt die Stadt als "special self-governing city" und steht damit auf derselben administrativen Ebene wie Seoul und Millionenstädte wie Busan. Dabei ist die Stadt mit circa 350.00 Einwohnern (Stand: 2020) deutlich kleiner.

Dass Sejong keine natürlich gewachsene Stadt ist, fällt beim Besuch sofort auf. Straßen, Fuß- und Radwege sowie die Parkanlagen wirken sehr geordnet und großformatig angelegt. Sejong gilt als Vorzeigemodell einer Smart City - also einer Stadt, die mithilfe von Technologien nachhaltiger und lebenswerter sein soll.

Ein Teil der Orcherstermusiker:innen hat sich am Freitagabend nach der Ankunft am Hotel auf die Suche nach Nahrung gemacht und die Stadt noch ein wenig erkundet. Vom Hotel ging es zu Fuß in einen belebteren Teil der Sejongs. Der Eindruck ist vor allem im Vergleich zu Bremer Verhältnissen ungewohnt: Die breiten Straßen sind umringt von modernen Hochhäusern, kaum ein Baum scheint älter als 20 Jahre zu sein. Nirgends liegt Müll, aber Mülleimer sucht man vergebens. Über die Radwege fahren in hoher Geschwindigkeit Koreaner auf Rollern mit Essenslieferungen im Gepäck. Das Tempo in Korea ist ein anderes als in Deutschland.

Auf der Gastromeile angekommen, hatten die Musiker:innen dann mehr als reichlich Auswahl. Ein junger Koreaner namens Kim sprach die Gruppe an, die für ihn offensichtlich nicht aus Korea stammen konnte. Er führte die Musiker:innen in ein Restaurant und zeigte ihnen, wie man in Korea Barbecue isst. Wenn ihr wissen wollt, wie das aussieht: Schaut gerne auf Instagram vorbei!

 

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